Salbuch von Abt Ellinger (
zwischen 1034 und 1040/41)
sind genannt: "Schenkungen Adeliger und freier Leute an Gütern und
an Hörigen, Zuwendungen in Feilnbach bei Aibling, in Sachsenkam
nicht weit von Tölz, in Ambach am Starnberger See, zun
Deining bei Schäftlarn im Isartal und auch von der Mehrung des
Tegernseer Besitzes in der Umgebung der heutingen Landeshauptstadt
München. Auch von kleineren und größeren Käufen
ist die Rede, ebenso von den österreichischen Gütern Tegernsees
und von ihrem Zuwachs durch Kauf und Schenkung ..." (Seite 53/54)
Unter Abt Ayndorfer:(Abt
von 1426-1461) "Das Tegernseer Amt umfaßte 36 Höfe, 158
Lehen und vier Mühlen in Kreuth, Rottach, Tegernsee, Wiessee und
Ostin.
Das Amt von Holzkirchen zählte 48 Hofstätten und
11 Lehen. In Holzkirchen befand sich auch der Markt des Klosters
Tegernsee. ... Im Amt Warngau gab es 200 Tegernseer Güter in
den Orten Groß- und Kleinhartpenning, Wall, Schmidham, Reitham,
Sachsenkam, Piesenkam, Oster- und Westerwarngau.
Das Gevildeamt
umschloß die Ortschaften Schattenhofen, Moosach, Zorneding,
Pframmern, Egmating, Feldkirchen bei Aibling, Sauerlach, Haching,
Potzham, Brunnthal, Höhenkirchen, Aying, Dürrnhaar und
Faistenhaar mit etwa 150 Gütern.
Das Neuburger Amt war
für die Höfe im Isarwinkel, so in Greiling, Reicherbeueren,
Dürnbach, Rain, Finsterwald, Schaftlach, Waakirchen und
Krottenthal zuständig. Der Name dieses Amtes geht auf den
Burgstall Neuburg bei Lenggries zurück.
Das Amt Linden
betreute etwa 100 Güter in Bachhausen, Walchstatt, Ergertshausen,
Otterfing, Föggenbeuren, Lochham, Holzham, Neufahrn, Icking und
Altkirchen.
Mehrere Dutzend Tegernseer Besitzungen lagen im Amt
Gesseltshausen bei Freising. Um Ebersberg gab es an die 80 Tegernseer
Höfe, die vom Amt Finsing bei Markt Schwaben aus bertreut wurden,
um den Irschenberg etwa deren 40, die zum Wellenkamer Amt
gehörten.
Zu diesen baierischen Ämtern Tegernsees kamen
noch drei in Niederösterreich. Dort kümmerten sich die
Ämter Strengberg, unterhalb der Enns und auf der rechten
Donausseite gelegen, Loiben links der Donau am Ausgang der Wachau bei
Krems, und Joching in der Wachau selbst um die Tegernseer Besitzungen,
die das Kloster mit Wein und Korn versorgten. Kaiser Heinrich II.
(+1024) stiftete sie einmal aus edler Gunst.
Auch in Tirol
gehörten Tegernsee große Weingüter in Planitzing bei
Bozen und in Bozen selbst. Ebenso war es um Wilten bei Innsbruck und um
Amras, nicht weit von dieser Stadt begütert." (Seite 97/98).
Erwerbungen der Wittelsbacher:
1818 Kreuth mit Wildbad und Siebenhütten
1821 ehemaliger Klosterhof Kaltenbrunn, Angermannhof und Hofbauern am See
1825 Bauer in der Au südwestlich des Sees
Heutige Nutzung:
Kloster Tegernsee: staatliches Gymnasium
Kaltenbrunn verkauft 1960
Bauer in der Au 1971 völlig niedergebrannt
Wildbad Kreuth seit 1973 vermietet an die Hanns-Seidl-Stiftung
Herzogliches Brauhaus Tegernsee im Schloß Tegernsee nach wie von in Besitz der herzoglichen Familie
Eine kleine
Anekdote von Herzog Ludwig Wilhelm:
Ich war 1960/61 Praktikant bei den Tegernseer Elektrizitätswerken.
Dort erzählten mir Augenzeugen von einer Begegnung der
Freileitungsbauer mit Herzog Ludwig Wilhelm beim Bau der Freileitung
von Kreuth nach Glashütte um 1960. Bis dahin wurde Glashütte
von einem kleinen wassergetriebenen Generator in
Glashütte mit Strom versorgt, der gerade für das
elektrische Licht
ausreichte, jedoch nicht für die zunehmenden elektrischen
Geräte wie z.B. Fernseher. Deshalb wurde zu dieser Zeit eine neue
20 KV-Freileitung gebaut, die auch südlich der Weißach (also
auf dem Grund des Herzogs) verlief.
Der Herzog fragte im
oberbayerischen Dialekt: "Was macht's denn da? - Eine neue Freileitung
für die Glashütte, die Leute dort können keine neuen
elektrischen Geräte betreiben, weil die Spannung zu niedrig ist,
königliche Hoheit. - Hat's es frühers net braucht, braucht's
es heit aa net".
Quelle:
Mathäser, Willibald, Chronik von Tegernsee: nach alten Dokumenten.
aus neueren Quellen, mit persönl. Bemerkungen zu Vergangenem u.
über Gegenwärtiges / Willibald Mathäser - München:
Ehrenwirt, 1981, Seite 284-285 und 265, 272-278
erfasst von Heinz Wember
Änderungstand: 24-Jun-2006 Upd 16-Jul-2018