Georg II. (Jörg) v.Waldeck bzw. Georg zu Alten Waldeck anno 1367 ?-c.1401

Rudolf  II., der sich 1163 zum erstenmal "von Waldeck" nennt, wird bei Fischhausen am Ostufer des Schliersees auf der Lederernase fast 1000 m hoch einen Burgsitz gebaut haben. Diese Burg gab dem Geschlecht den Namen "Hohen-Waldeck". Der Burgsitz war höchstens 200 Jahre bewohnt, da schon Georg II. - es mag zwischen 1383 und 1408 gewesen sein - seinen Wohnsitz nach Schliersee auf die sog. Hochburg, auf der heute das Denkmal des bekannten Maleres Karl Haider steht, verlegte.
Hat die Vogei über das Kloster Schliersee und seine Güter (Erbbesitz der Familie), 1395 nahm Herzog Stephan Jörg v.Waldeck in einem Streit mit anderen Adeligen (Preysing und Frauenberger) in Schutz. 1408 erhielten Jörg und Wernhardt v.Waldeck eine formelle Bestätigung auf Herrschaft und Gericht Waldenberg (Wallenburg?) und die Vogtei Schliersee.
1385 Vicedom in Niederbayern (führte als Siegel das von der alten Pfalzgrafschaft in Bayern an die niederbayerischen Herzöge gekommene Pantherwappen in seinem Amtsiegel, [der Panther ist noch heute im Wappen des Freistaates Bayern]
1366-1368 herzoglicher Pfleger in Wolfratshausen.
Zu jener Zeit befand sich das Chorstift Weyarn in einer besonders mißlichen wirtschaftlichen Lage, in die es durch schwere Brandschäden gekommen war. Georg versicherte das Kloster seiner Hilfsbereitschaft. Er unternahm mit dem Propste von Weyarn und dem Fürstbischof Galban von Fünfkirchen eine Reise zum Papst (nach Avignon). Der Graf selbst gab als Schenkung jene Einkünfte, welche er aus den zur Pfarrei Neukirchen gehörigen Gütern und Nutzungen zu beziehen hatte. Gleichzeitig setzte es sich mit besonderen Eifer für die Einverleibung dieser bedeutenden Pfarrei in das Chorstift Weyarn ein, die denn auch 1373 erfolgte. Die Urkunde wurde am St. Michaelstag 1376 ausgefertigt. (Hauptstaatarchiv Urkunden I. 77).
Die [bayerischen] Herzoge Stephan, Johann und Friedrich verpfändetem ihm und seinem Sohn Veste, Markt, Kasten und Landgericht Aibling um 4300 ungarische Gulden.
1426 schlichtete Herzog Wilhelm v.Bayern einen Streit zwischen den Brüdern Bernhard und Georg in der Weise, dass sie das Gericht Schliers miteinander haben und teilen sollten, ebenso sollte es mit den anderen Gütern gehalten werden. Bernhard erhielt Waldenburg und Georg Schliers.

Vater: Werner (Wernhard, Bernhard) zu Waldenberg (um 1363-)
Mutter:
  1. Ehe/Verbindung : Elsbeth
    1. Johann v.Waldeck (ca1400-)
    2. Wilhelm v.Waldeck (ca1400-)
    3. Bernhard zu Waldenberg (ca1400-1442)
    4. Georg zu Schliers (1401-1456)

Personenindex von Maxlrain und Hohenwaldeck
Hausham, Beiträge zur Chronik unserers Ortes, bearbeitet von Wilhelm Hausmamn und Franz Xaver Silbernagl, Verlag Martin Glasl Hausham, als Hefte erschienen 1960-1970, S. 7;
Michael Gasteiger: Das Buch von Schliersee, Münchener Dom Verlag 1951;
Michael Gasteiger: Markt und Stadt Miesbach, 1957, Verlag W.F. Mayr, Miesbach
Änderungsstand: 28-Mai-2004 12:30 Heinz Wember Augsburg