Aus der Geschichte von Mengede

882: Urkunde aus dem Heberegister der Abtei Werden erste urkundliche Erwähnung Mengedes. ("In dem Dorf Mengede zahlt der arme Richwin 18 Scheffel Gerste, 8 Denare Heerschilling, 1 Scheffel Mehl und Beherbergung. In demselben Dorf zahlt Athalmund auf die gleiche Art dazu 9 Scheffel Brauhafer und ein Schwein im Werte eines Schillings").

928: Schenkung König Heinrichs I. an die Ministerialin Williburga, wodurch ihr 3 Hufen in der Villa Enchova (Eichlinghofen ?) und 2/3 Hufen in der Villa Mengide übereignet wurden.

1052: am 29.3. schenkte König Heinrich III. sein Eigengut Mengede dem Domstift Goslar.

1122: Gründung Kloster Kappenberg, tritt in den Jahren nach seiner Gründung als Besitzer eines Hofes in der Gemarkung Mengede auf.

1238: 1.4. Schiedsgericht in Dortmund, "der Ritter 40 Mark an Rückständen und für die Zukunft 20 Mark bezahlen solle"

1249: eine Urkunde erwähnt die Namen Albert und Bernhard von Mengede.

Seit 1324 zwei Gerichtsbezirke in Mengede: Mengedische Seite und Bodelschwingh'scher Anteil.

Seit 14. Jht sind in verscheidenen Urkundn namen von Famlien aufgeführt, die in Mengede ihren Wohnsitz hatten. Die Archive der Adelshäuser Bodelschwingh, Ickern, Westhusen enthalten zudem eine Anzahl Geridchturkunden über Verkäufe und Verpfändunge, die in ihren eugenreihen oftmals Mengeder Familiennamen erwähnen. (S. 409).

1398: wird ein Heinrich von Schwederinghausen erwähnt. Sein Besitz lag an der Emscher in Schwieringhausen, wo heute das Gut Altmengede ist.

1450: In einer Urlkunde: "Der Heermeister Johann von Mengede-Osthoff wurde 1450 im Amte bestätigt."

1543: 24.4. mußte aber Bernd von Strünkede den Hof zu Mengede in einer Pfandverschreibung an Gert und Adorf von Bodelschwingh, die ihm 300 Gulden geliehen hatten, verschreiben.

1560-1604 Einführung der Reformation unter dem Gerichtsherrn Gerhard von Bodelschwingh zu Mengede.

1603 im Gerichtsbezirk Mengede 18 Wohnhäuser.

1606-1649: unterschiedliche Pastoren, einmal ev., dann auch wieder kath.

1618 Im Gerichtsregister 53 Haushaltungen.

1624 starb Catharina von Bodelschwingh, die sich noch "von Bodelschwingh genannt Altmengede" nannte.

1640 im Gerichtsbezirk Bodelschiwingh 28 Wohnhäuser.

1672: erhielten die Katholiken, nachdem sie allen Ansprüchen entsagt hatten (sie erhielten eine Abfindung von 5000 Thalern) die Erlaubnis zur öffentlichen Übung der Religion. Damit war auch der Streit um die Kirche entschieden."

1675 Pator Heinrich Melchior Beurhaus verweigert die Bestallung von [Kloster] Scheda. Die wenigen kath. Eingesessenen aus dem Kirchspiel benutzen nunmehr die Hauskapelle der Herren von Büren auf Haus Mengede als Notkirche.

1675: aus einer Chronik: "Die Kirche (St. Remigius-Kirche) steht in dem Flecken Mengede nach der Nordseite nahe der Emscher, so daß also die Kirche sich ungefähr im Mittelpunkt der Orte befindet, die zu ihr gehören: Mengede, Oestrich, Dingen, Brüninghausen, Deininghausen, Ickern, Groppenbruch, Schwieringhausen, Ellinghausen, Deusen, Nette, Westerfilde."

1676: wurde eine neue katholische Kirche an der Friedhofstraße (heute Freihofstraße) aus Fachwerk errichtet. Bis dahin waren die Gottesdienste in der Kapelle auf Haus Mengede, die später abgebrochen wurde, abgehalten worden. Die Kirche war 35 Fuß lang und 25 Fuß breit.

seit 1683 sind für die Katholiken in Mengede das Franziskanerkloster in Dortmund zuständig, in Mengede ein bescheidenes Kirchlein aus Fachwerk.

1694 Kirchenregister 68 Haushaltungen

1753: Frau von Friedrich von Sparr Haus Mengede stirbt kinderlos. Haus Mengede geht an ihre Nichte Maria Antoinette von Droste Vischering über.

1762 Kirchenregister 56 Haushaltungen (1773 und 1791 66 Haushaltungen)

1810 Steuermatrikel der Mairie Castop für Mengede 77 Wohnhäuser. (In der Napoleonischen Zeit ist Castrop und Mengede zusammengefass worden).

1810: heiratete der damalige westfälische Oberpräsident Gisbert von Vinke Eleonore von Syberg zum Busch, die inzwischen Haus Ickern besaß.

1810 Dietrich Lichte hat ein Haus- und Hofplatz. Besitz 4 Ruten groß. 1824 D. Lichte, 1791 Christoffer Lichte, 1773 Lichtenberg, 1694 Lichte.

1822: Mengede hat 97 Privathäuser, dazu 48 Nebengebäude und zwei Mühlen. In Mengede wohnen 606 Personen, davon 415 evangelisch, 180 katholisch, 11 Juden.

1847: 15.5. wurde auf der (Eisenbahn-) Strecke von Deutz bis Hamm der Personenverkehr durchgeführt.

1850: Eine neue größere (katholische) Kirche wurde geplant. Den Bauplatz an der Siegenstraße schenke der Graf Droste zu Vischering der Gemeinde.

1873: Mengeder Bergwerks-AG wird gegründet.

1874: 1.12. Emschertalbahn wird in Betrieb genommen.

1876: Fertigstellung der katholischen Kirche St. Remigius.

1888: bei 256 m Tiefe wird das Steinkohlengebirge erreicht. Noch keine Kohleförderung. 1896 Liquidation der Mengeder Bergbau-AG.

1889: Am 1.4. wurde das Amt Mengede gegründet. "Am 28. Februar 1888 traten in Mengede 13 Gemeindevertretungen zusammen, und zwar Bodelschwingh, Brüninghausen, Deininghausen, Deusen, Ellinghausen, Groppenbruch, Ickern, Mengede, Nette und Oestrich, Schwieringhausen und Westerfilde, und stimmten der vorgeschlagenen Teilung des Amtes Castrop in zwei Ämter mit den Amtssitzen in Castop und Mengede zu."

1893: Seine (Gisbert von Vinke) Erben verkauften das Haus Ickern an den Grafen Bodelschwingh. Der veräußerte es wiederum.

1899: Eigentliche Förderung wird von der Rechtsnachfolgerin "Gewerkschaft der Mengeder Steinkohlengruben" aufgenommen.

1911 an die Lothringische Bergwerks- und Hüttengesellschaft.

1928: Eingemeindung Mengedes nach Dortmund.

1967: Einstellung der Kohleförderung in Mengede.

1974: Anbindung der Sauerlandlinie (A45) an die A2 (Autobahn Oberhausen-Hannover).

1982: 1100 Jahr-Feier von Mengede.


Quellen: 1100 Jahre Mengede. Ein Beitrag zur Mengeder Heimatgeschichte von der Frühzeit bis zur Gegenwart 1982.
Pastor Dr. Albrecht Stenger: Chronik von Mengede, Mengeder Urkundenbuch.
Kirchdorf und Freiheit Mengede in alter Zeit. Richard Borgmann in Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark. Hrg Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark. LVIII, Dortmund 1962 (Seite 389-425)

Karte von Mengede M 1:35.000 (274 kB) , Genealogie Wember

Änderungsstand: 13-Aug-2007 16:25einz Wember Augsburg